Adventure am/im Wasser

Am Freitag war der Himmel meist grau, der Wind massiv. Am Samstag strahlte die Sonne, der Wind blies noch heftiger, die Wellen trugen Schaumkrönchen, die Boote evakuiert auf die ruhigere Buchtseite, offenbar kein Tauchwetter. Ich erkun- dete am Morgen ein 1. Mal das angrenzende Schutzgebiet. Bei der Rückkehr um 11 waren an der Tauchbasis grosse Palaver im Gang. Vielleicht könnte uns am Nachmittag ein Bus zu den Booten bringen, wir sollten früh essen und um 1 wieder hier sein. Um 1 wurde klar, dass es 2 Tauchgänge geben würde, Busabfahrt um 2.

Die Busabfahrt hätte ich beinahe verpasst, weil beim Zusperren der Hütte der Leguan vor meiner Terrasse durchmarschierte und sich im besten Fotolicht präsentierte. Ich entschied mich gegen den Leguan. Wir fuhren also ziemlich lang die grosse Bucht entlang, und setzten mehrmals vor und zurück, bis wir um 3 endlich einen Platz zum Übersetzen fanden. Wir packten unsere Ausrüstung und marschierten durch den Wald zum spitzsteinigen Strand. Tauchzeug anlegen, ab ins Wasser, nicht so einfach bei Wellen, vielen scharfen Kanten unter den Flossen und 20 kg am Rücken. Zum Boot schwimmen, warten bis auch die Flaschen für den 2. Tauchgang an Bord sind. Dessen Verlad und Transport in einem altersschwachen Ruderboot wäre allein eine Reportage wert gewesen.

Endlich ging es los, auf 25 m, bei nicht optimaler Sicht, Algen auf den Korallen und so. Die Profis meckerten, ich genoss es bis die Flasche fast leer war. Zurück auf dem Boot, war ich durchfroren und entschied mich erst für den 2. Gang, als mir Frank seine 2. Schicht anbot. 2. Tauchplatz, 20 m, 47 min.. Martin, der Chef vor Ort, ein älterer sehr spassiger ziemlich Schwarzer war mein Buddy und gab mir am Schluss seine 2. Luftversorgung – so musste niemand vorzeitig aus dem Wasser, nur weil ich Anfänger mehr Luft konsumierte. Ich war dann aber definitiv unterkühlt und brauchte den ganzen Abend zum Aufwärmen. Mir fehlt einfach etwas „Bio- pren“, wie der kühle Kieler sagt, mit dem ich mich mittlerweile zusammen getan hatte. Der Weg zurück an Land entsprach etwa dem Einstieg, nur waren wir mittlerweile alle müde und kamen mit dem Gewicht am Rücken kaum mehr auf die Beine. Aber lustig wars. Um halb 8 waren wir wieder zu Hause. Wir: 8 Taucher, 2 Chauffeure, 2 Instruktoren, die Tauchärztin (smile), 4 Helfer und ein Gaviota- Kader mit 3 Streifen auf den Achselpatten.

Sonntag war dann Ruhetag: Schreiben, Lesen (Das Gleichgewicht der Welt, Vorbereitung auf den Indientrip mit Andrea), Tiere beobachten – fast alles von meiner Terrasse aus. Am Strand lag ich die ganzen zwei Wochen kein einziges Mal.