Campesinos y usureros

Den usurero kennen Antonias Studenten aus dem Fray Perico: Den Wucherer. Das ist zwar nicht genau was ich hier meine, aber die mangels grossen Wörterbuchs beste Näherung fuer den Abzocker. Davon später.

Am Mo 29.3. sind wir von Baracoa weiter nach Westen gezogen, zur Villa Maguana. Hübsches Strandhotel mit 4 Bungalows, 14 Zimmern, nur 20 km von Baracoa, aber 45 Minuten Fahrzeit, d.h. nicht die beste aller Strassen. Schöner Strand, unruhiges Meer, zudem schlägt das Wetter um, wir waren nur 1 x im Wasser.

Stattdessen erkunden wir die Umgebung zu Fuss. Erst den Strand entlang, dann durch den Tropenwald zur kaum befahrenen Strasse. Ein campesino mit Ochsen- karren bietet an, uns guayabas = Guaven von der Palme am Strassenrand zu pflücken. Mit einer Art Steigeisen (2 Seilschlingen, je mit einem Stück Pneu) klettert er die 10 m hoch und präpariert uns dann auch die Früchte mit seinem Universalwerkzeug, der Machete. Erfrischender Saft, nahrhaftes Fruchtfleisch. Er zeigt uns auch sein Äckerchen, da klettern allerdings nur Marianne und ich mit hoch. Was zunächst aussieht wie ein paar Bananenstauden mit viel Unkraut drum herum, entpuppt sich als veritable Mischkultur mit Bananen, Kochbananen, Papaya in allen Wachstumsstadien, Ananas, Bohnen, einer Art Chili, Brotfrucht, Nyamen (?), Kaffee, einer Art Spinat, Guaven, mehreren Wurzelgemüsen, Gewürz- kräutern, einem blühenden Avocadobaum u.v.m.. Zurück auf der Strasse, fahren wir auf seinem Karren zurück zu den Fischerhütten, lassen uns seine Familien- verhältnisse erklären und geniessen den Rythmus – alles sehr gemächlich.

An der Fischerbar gibts 1 Bier und 3 mojitos – viel schöner und besser als im Hotel. Nur das Essen kann uns nicht völlig begeistern. Das Ambiente stimmt: Strand, Hühner und Küken, 3 Hunde und 1 schwarzes Schweinchen um uns herum. Aber der pulpo ist versalzen und dessen Preis stimmt nicht, wir hättens besser wissen und vorher klar abmachen muessen.

Wetterumschlag heisst, dass es einen Abend und eine Nacht lang geregnet hat. So dass die 20 m vom Bungalow zum Restaurant ausreichen, mich tropfnass zu machen. Seither ist der Himmel mehrheitlich bedeckt, die Temperatur etwas gesunken – nach CH-Begriffen haben wir immer noch hochsommerliche Wärme.