Embargo

Tauchen war bis vor kurzem überhaupt kein Thema für mich. Ein bisschen Schnorcheln vielleicht, in María la Gorda vor drei Jahren, mehr nicht. Letzten Frühling habe ich dann aber Blut geleckt (oder Salzwasser? oder Druckluft?), als ich in den fantastischen Karibikferien auf der Infinity bei Bruno und Heidi Sturzenegger etwas üben konnte. Wer bei der Infinity reinschauen möchte – in der Galerie gibts unter Tobago Cays auch Unterwasserfotos.

Ich war also angefixt und machte mich schlau. Wenn ich im Gespräch irgendwo Tauchen ansprach, hörte ich immer das Gleiche: „Mach das, du wirst begeistert sein, ich habe die Ausbildung bei PADI als OWD (Open Water Diver) gemacht.“ Nun ist PADI ja die weltweit grösste einschlägige, „überall“ vertretene Organisation und bietet erst noch eine geteilte Ausbildung an: Theorie und Pool- Lektionen zu Hause, Tauchen im offenen Wasser dann im Ferienresort. Ich suchte mir also eine PADI-Tauchschule in der Nähe (Eschlikon) und belegte dort den Theorie- und Poolteil. Naiverweise ging ich erst dann auf die Suche nach einem Tauchresort in Cuba, wo ich mein Brevet hätte abschliessen wollen, und lief prompt in die Embargofalle: Die Cubaner dürfen nicht nach PADI ausbilden, auf Anfrage bei PADI heissts trocken „PADI is a US based company and therefore we do not do business and have no dive centers or resorts in Cuba“. Nun ja, ich machte dann den 1. Teil in vertrauter Umgebung und schweizerdeutsch nach PADI-Norm, belegte einen vollen Tauchkurs nach SSI in María la Gorda und wollte dort weiter sehen.

In den Tobago Cays habe ich bereits unter Wasser fotografiert, mit einer Kamera mit gerade mal zwei Knöpfen: Ein/aus, Foto/Video. Ging zwar recht gut, nur konnte ich mit dem Schnorchel nicht wirklich lang unter Wasser bleiben (darum der OWD-Kurs) und die Bildqualität berauschte auch nicht. In Cuba wollte ich das besser machen. Meine DSLR kam dafür nicht in Frage, zu sperrig, Zusatzausrüstung zu teuer. Aber für unsere kleine Canon G-7 gibt es eine Art Tauchsack, eine wasserdichte flexible transparente Hülle, durch die hindurch man die Kamera bedienen kann. Damit wollte ichs versuchen. Allerdings ohne die Möglichkeit von Nahaufnahmen, was der Hersteller (EWA-marine) zwar in der Gebrauchsanleitung verspricht, sich nach Monaten und vielen vielen Mails aber als nicht funktionierend herausstellt.