Ruth geht verloren!

Die Reiseführer haben uns auf einiges vorbereitet. Etwa darauf, dass Camagüey sehr sehenswert ist, kein Wunder bei über 4000 geschützten Bauten, dabei touristisch (noch) nicht überlaufen. Auch darauf, dass die Stadt nicht im üblichen Schachbrettmuster angelegt ist, sondern extrem verwinkelt und unübersichtlich zum Verirren einlädt; auch das können wir bestätigen.

Am Di 6.4. wollen wir den Bauernmarkt besichtigen. Unterwegs werden wir von einem Regenschauer überrascht und finden Unterschlupf in der Bodega Monte Blanco, also dort wo die Cubaner ihren rationierten und hoch subventionierten Grundbedarf decken (Reis, Bohnen, Zucker, Kaffee, Seife und so). Wir kommen ins Gespräch und Ruth entschliesst sich, „rasch“ in die casa zurück zu kehren und einige kleine Geschenke zu holen. Ich denke etwas zu spät an Ruths notorisch schlechtes Orientierungsvermögen und gehe ihr nach. Ich finde die casa, nicht aber Ruth, tigere in der Umgebung herum, bitte die Gastgeber auf ihrer Einkaufstour die Augen offen zu halten, erfolglos. Nach 1 Std. tauchen die 3 wohlbehalten bei der casa auf. Auch Ruth hat realisiert, dass sie die casa nicht finden würde, und ist rechtzeitig zur bodega zurück gekehrt. Dann haben 3 in der bodega gewartet, einer bei der casa, ohne Handy (obwohl die besser funktionieren als 2007)….

Martha Jimenez ist eine auch international anerkannte Künstlerin, die in Camagüey malt und keramikt. Wir treffen sie in ihrer Galerie, wo sie auch arbeitet. Hier etwas zu kaufen ist etwas aufwendiger: Skulpturen müssen verpackt und je nach Preisklasse korrekt fakturiert werden, sonst gibts Probleme beim Transport und beim Zoll.

Abends wird schon wieder gefestet. Diesmal ein kleines Familienfest unter Verwandten der Gastgeber mit Besuch aus den USA. Anlass für ein richtiges Spanferkel, von dem auch wir profitieren.