Schule, 2000 und heute

Seit unserer Ankunft in Heho, und bis wir weiter fliegen, haben wir neue Betreuer, also Guide und Driver. Der Guide ist eine 21-jähringe Frau, Angehörige der Pa-O, einer kleinen Volksgruppe im Shan-Staat. Sie spricht (nicht mit uns, natürlich) sozusagen Schweizerdeutsch, versteht also die Bamar, die in Myanmar die Mehrheit stellen – die aber verstehen sie nicht, alles klar? Als sie die Primarschule besuchte, verfügte die weder über Schülerpulte noch Stühle; Schule fand am Fussboden statt. Jetzt studiert sie Informatik, aber mehrheitlich aus Büchern, weil zu Beginn ihrer Studienzeit für 350 (IT-)Studenten 20 Computer reichen mussten. Und auch einen eigenen PC besitzt sie nicht, von einem Mac nicht zu reden, sie behilft sich mit Internet-Cafés.Immerhin hat ihre jüngere Schwester an der Highschool irgendwie Zugang zum Computer. Der Umgang mit ihr ist sehr angenehm, sie erzählt gern auch von sich, und das in recht gut verständlichem Englisch. Mein vorläufiges Fazit bezüglich Bildung: Es hat sich in kurzer Zeit einiges getan, aber es bleibt noch viel zu tun.

Eher am Rand hatte auch unser heutiger Tag mit Schule zu tun. Nach einer stündigen Passfahrt mit gefühlten 1’000 Serpentinen besuchten wir ein Elephant Camp. Kein Zirkus mit dressierten, durch brennende Reifen springenden Elefanten, sondern eine Elefanten-Reha-Klinik und -Altersheim. Derzeit leben hier deren sieben, eine 64-jährig, ein anderer herzkrank, ein dritter auf einem Auge blind. Jeder hat seinen mahout = Elefantenführer, der mit ihm gekommen ist, ihm und nur ihm gehorcht er. Mit den mahouts kamen auch deren Familien, die wohnen hier solange ihr Elefant hier ist. Hier gehen auch deren Kinder zur Schule, zusammen mit den Dorfkindern. Offenbar ist dem – rein tourismusfinanzierten – Elefantenprojekt auch zu verdanken, dass das Schulhaus nicht einfach aus Bambus zusammengezimmert ist, sondern solide mit Backsteinen gemauert. Natürlich durften wir auch bei der Elefantenpflege sprich -wäsche „helfen“ und vom Badeplatz bin ich hoch zu Elefant zurück geritten.