Llegado

Mi, 9. Mai

Ich bin also planmäßig in Quito angekommen. Nach sehr früher Tagwache in Wallisellen (danke, Peter und Hanni, für Hotel- und Taxidienste), nicht all zu langen Wartezeiten in Kloten und Amsterdam und ruhigen Flügen setzte beim Landeanflug in Quito heftigster Regen ein. Der hielt, mit gelegentlichen Pausen, bis in die Nacht hinein an.

Eine Stunde Taxifahrt zum Hotel San Francisco de Quito, Zimmerbezug, wifi testen (funktioniert), die „Starkstrom“-Anschlüsse sind schwieriger. 110V und 50Hz geht, das können heutige Ladegeräte. Andere Steckdosen gehen eigentlich auch, dafür gibts Adapter. In der Realität braucht es viele Versuche, bis eine Kombination von Steckdose, Adapter und Ladegerät länger als nur fünf Minuten funktioniert.

Früher Znacht, nach den Warnungen von Reiseführern und Taxifahrer bezüglich Kleinkriminalität nahe beim Hotel.

 

Do, 10. Mai

Bin um 8 bereits in der Stadt unterwegs, weil Regen in Quito um diese Jahreszeit offenbar häufig am Nachmittag einsetzt. Laufen geht gut, die Höhe von 2800 müM spüre ich nicht, dabei geht es in der Altstadt dauernd rauf und runter. Kann mich zunächst ganz schlecht orientieren und verlaufe mich ständig, es fehlen klare Merkpunkte. Macht aber nichts, die Altstadt ist wie üblich recht klein.

Was aber durchaus etwas macht: bei der Motivsuche kippe ich über eine Unebenheit und stürze, ziemlich ungewohnt für mich. Dass die Kamera meinen Sturz auf das Pflaster abpolstert, bezahlt sie teuer, sie wird nicht zu retten sein. Dafür habe ich nur einen Kratzer.

Zurück zum Hotel und mit der alten, grossen Sony wieder los. Ganz wohl ist mir dabei nicht, die Sony ist zu auffällig (Kleinkriminalität) und auch nicht auf mein Tablet ausgerichtet. Die meisten Bilder habe ich schliesslich von zu Hause hochgeladen.

Ein massives Polizeiaufgebot vor der Stadtverwaltung ist einer Demo gegen den Alcalde geschuldet, keine Ahnung was ihm vorgeworfen wird, die Parolen verstehe ich nicht. Sie (die Parolen) passen sich aber gut in das allgemeine Lärmbild ein, da wird oft gehupt und gepfiffen, unzählige mobile Kleinhändler rufen Mandarinen, Trauben, Aepfel, Zahnbürsten, WC-Papier, Lotterielose und Abfallsäcke aus.

Kathedrale mit zugehörigem Museum besichtigt, dann das Dominikanermuseum mit Aufstieg zur Kuppel; leider fehlt da bereits die Sonne, der Rundblick ist fantastisch. Einfaches aber gutes almuerzo mit Fleischsuppe, Hauptgang, Getränk und kleinem Dessert für 4$, das Bier dazu kostete fast genau so viel! Das nicht in einem Schuppen, sondern einem richtigen Restaurant mit uniformiertem Kellner. Dass beim Hauptgang neben viel Reis, wenig Fleisch, einer Avocado und Salat noch Kartoffeln mitkamen, ist hier normal; Kartoffeln zählen zum Gemüse.

Für heute muss das reichen, Internet war doch länger nicht verfügbar, jetzt kommt die Vorbereitung auf Galapagos.

Ein Kommentar zu “Llegado”

  1. Ruth

    Wie gewohnt in deinem eleganten Stil geschrieben, der Zwischenräume für eigene Gedanken offen lässt. Das mit den Stürzen musst du jetzt nicht übernehmen! Hauptsache es ist dir nichts passiert! Die Fotos schauen wir dann später an. Der Regen ist glücklicherweise gekommen, doch heute ist es richtig kalt. Ich stelle mich auf ein paar winterliche Tage in Braunwald ein.
    Galapagos! Erzähl den Schildkröten von Rafael und schwimme mit den „lieben“ Haien – wie man so hört – um die Wette!