Zähneklappern

Sa 12. Mai

Der heutige Ausflug ist, das scheint so üblich, fakultativ und teuer (die fest eingeplanten und im Paketpreis inbegriffenen Touren sind von der weniger aufwändigen Sorte, so kann intrepid den Angebotspreis etwas tiefer halten), aber er lohnt sich voll. Per Motorboot geht es zur Isla Lobos, also zur Seelöweninsel, natürlich mit lokalem Guide. Nach wet landing (klar?) machen wir uns auf zu einem schweisstreibenden, langen und wegen spitzem, unstabilem Lavageröll mühsamen Marsch. Die Belohnung: eine Schlange (giftige gibt es hier nicht), Seelöwen, vor allem aber zahllose Vögel. Blaufusstölpel mit echt blauen Füssen, die sie dem Verzehr vieler Sardinen verdanken. Gabelschwanzmöven. Kormorane, Pelikane. Viele, deren Namen ich schon wieder vergessen habe. Es ist Brutzeit, es gibt Nester mit Eiern wie auch solche mit Küken. Und wie versprochen lassen sie einen so nah herankommen wie es der Guide zulässt, ohne zu meckern. Von den Landleguanen sehen wir fast nur Spuren im Sand und Brutlöcher. Um aufs Boot zurückzukommen, müssen wir an einem Dreierkomitee vorbei: Seelöwe, Pelikan, Leguan. Vom Boot aus starten wir die Schnorcheltour. Mit einer Fischvielfalt wie seinerzeit in der Karibik, wenn nicht noch grösser. Mit Seelöwen, die mit uns spielen wollen, haarscharf an uns vorbeizischen. Dass sie das bei Kim etwas übertreiben und ihr eine kleine Schramme (ein Schrämmchen) verpassen, gehört offenbar dazu, wie bei jungen Hunden. Als ich endlich ins Boot zurücksteige, bin ich nicht gerade blau gefroren, aber nahe am Zähneklappern. Aufwärmen am Sandstrand, Mittagessen auf dem Boot, zurück. Alles ganz grandios, jetzt bin ich wirklich auf Galapagos angekommen.

Es gibt noch mehr zu erzählen, aber das Briefing für morgen ruft.

Ein Kommentar zu “Zähneklappern”

  1. Ruth

    Das tönt ja phantastisch! Rafael habe ich erzählt, welche Tiere du gesehen hast, und er hat fast alle gekannt! Wir klappern auch mit den Zähnen bei stockdickem Nebel und Regen, doch dazwischen sehen wir immerhin ein paar Ziegen …