Ein Vulkan als USP

Di 15. Mai

Auf Isabela hats fünf Vulkane, alle aktiv. Der letzte Ausbruch datiert von 2005, verantwortlich war der Sierra Negra bzw. dessen Seitenkrater Chico. Unser heutiger Guide Fernando behauptet, dass diese Eruption den Tourismus auf Isabela lanciert habe. Erst kamen die Vulkanologen, dann einfach Neugierige, und die brauchten schliesslich Unterkünfte, Verpflegung, Ortskundige. Se non e vero, e ben trovato. Jedenfalls stand eine Tour auf diesen Sierra Negra heute auf dem Programm, mit fünf oder mehr Stunden ziemlich anspruchsvoll, wegen seit kurzem gesperrtem oberem Teil schliesslich modifiziert sprich entschärft.

Zuerst sind aber die Flamingos an der Reihe, selbstverständlich nicht einfach Flamingos, sondern Galapagos-Flamingos. Auch die werden behütet, nicht so intensiv wie die tortugas, aber doch mit einem eigenen Reservat, mit Brack-wasserlagunen und Mangrovenwald. Der Zugang scheint allerdings von Dutzenden Meerleguanen versperrt, wieder einer speziellen Subspecies, die als einzige nicht nur schwimmen, sondern bis zehn Meter tief tauchen kann. Sie machen uns aber ganz ordentlich Platz und hätten uns ohnehin nicht bedroht, weil sie von Algen leben. Nach den Flamingos sind wieder einmal die Riesenschildkröten dran. Hier überbieten sich die Galapagueños; jede Insel hat mindestens eine eigene Unterart, jede will fein säuberlich getrennt gepflegt sein.

Was bei all diesen Forschungszentren, Reservaten und sonstigen Projekten klar wird: sie wären in diesem Umfang sicher nicht möglich ohne die 100$, die jeder Besucher als Eintrittspreis zu bezahlen hat.

Mit dem Kleinbus geht es über meist nicht befestigte, aber gut unterhaltene Pisten und durch tropische Wälder auf 800 müM. Zu Fuss weiter bis auf etwa 1100, wo Andrea gesteht, dass sie befürchtet habe, sie müsste mich da hochschleppen. Von wegen, ab etwa halbem Weg bin ich mit Gruppenmitglied Shiwan aus Irland dem Rest der Gruppe immer voraus. Ha, ha! Der Krater ist grandios, zweites Ausrufezeichen, auch wenn es nur der Chico ist, also der kleine Bruder. Riesig, brandschwarz, ohne Zeichen von Leben (weil der letzte Ausbruch ja erst 15 Jahre zurückliegt). Da fehlen mir wirklich die Bilder, sie kommen halt später, und werden dem Eindruck doch nicht gerecht werden.

Die Sicht ist mässig, Nebelschwaden werden dicht und dichter, auf dem Weg dem Kraterrand entlang und zurück zum Bus regnet es zwar nicht richtig, aber es nieselt dermassen, dass ich bald durch und durch nass bin.

Zurück zum Hostel, Retablieren und Siesta. Happy Hour am Strand mit Geburtstagskuchen für Lindsey (von Andreas Mutter gebacken) und dem ersten Mojito seit Jahren für mich. Relativ frühe Bettruhe, warum wohl?

Ein Kommentar zu “Ein Vulkan als USP”

  1. Monica Mettler

    Con mucho gusto, querido Kurt, lese ich Deinen Blog, anstelle von den Hausaufgaben für morgen Freitag con Marta Luisa. Wünsche Alles Gute und grüsse Dich, Monica