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Ich hole etwas aus, fange nicht bei Adam und Eva an, aber doch bei Antonia und Teresa: Ich gehe wieder ein bisschen zur Schule, seit gut 2 Jahren in eine Spanischklasse der Klubschule Winterthur. Antonia ist eine wunderbare Lehrerin, die mich u.a. motiviert hat, meinen ebenfalls superben compañeros einen Vortrag über Cuba zu halten und sogar meine Fotobücher ins Spanische zu übersetzen (war echt harte Arbeit). Sie hat mich mit Theres oder eben Teresa bekannt gemacht, die letztes Jahr zweimal in Cuba war und auf meine Vermittlung hin bei Gloria und Silvia wohnte. Teresa wiederum hat den Stein einer Einladung in die Schweiz für Gloria und Silvia endgültig ins Rollen gebracht.

Januar 2011: Gloria wird von einer ihrer Studentinnen nach Budapest eingeladen. Die Studentin zieht ihre Einladung zurück, warum auch immer, worauf wir Schweizer (Teresa, Antoinette, Marianne, Ruth und ich) uns entschliessen, Gloria und Silvia zu uns einzuladen. Natürlich unter Übernahme aller Kosten wie Flug- tickets, Passausstellung, Visa, Ausreisegebühren, Versicherung und Aufenthalt. Gloria hat neben dem cubanischen einen US-Pass und kann damit problemlos in die Schweiz einreisen, Silvia braucht ein Schengen-Visum. Ich koordiniere das Ganze, kläre Vorgehen und Geldfragen ab. Por suerte hat Teresa etwas Geld in Cuba zurückgelassen und Antoinette etwas nach Miami geschickt (was sehr lange dauert), weil schon die lokalen Auslagen (Passfotos, Pässe, Visumsantrag, Ausreisegebühr etc.) in CUC anfallen und davon hat Gloria wenig, Silvia vermutlich gar keine.

Februar 2011: Ich schicke die formelle Einladung an die CH-Botschaft in La Ha- bana mit allen geforderten Angaben, die sofort reagiert und die gleichen Angaben auf einem offiziellen Formular nochmal verlangt. Natürlich mache ich das, auch wenn in der Begleitdokumentation davon nicht die Rede bzw. Schreibe war, und reserviere die Flüge als Voraussetzung für den Visumsantrag auf allen Beteiligten passende Termine, d.h. wir planen den Aufenthalt auf 23. Mai bis 13. Juni. Wir machen uns auch schon Gedanken, wer die beiden wann betreuen kann und wieviel Geld wir nach Cuba schicken müssen. Informationsaustausch und Absprachen in der Schweiz sind einfach, da haben alle jederzeit Zugriff auf ihre Mail Accounts. Mit Cuba ist das nicht trivial: Gloria hat zwar einen Account, kann aber aus irgendwelchen Gründen (Embargo?) nicht zugreifen. Einen PC besitzt sie auch nicht. Ich schicke also meine Mails (auf Spanisch) an den Account eines Freundes von Gloria, der ruft Gloria an, liest ihr meinen Text vor und lässt sich die Antwort diktieren – das geht nicht beliebig oft, bei aller Hilfsbereitschaft.