Eva trinkt den Ozean leer

Beim Tauchkurs war ich nicht allein dank Eva, einer jungen Niederösterreicherin, deren Freund Thomas fortgeschrittener Taucher ist und sie wohl überredet hat. Der theoretische Kursteil dauerte eine (1) Minute, wir bekamen das ACUC-Hand- buch, das wir bis Kursende durchlesen sollten. Dann bauten wir die Ausrüstung zusammen, ab ins Wasser. Franks Tempo führte prompt dazu, dass Eva eine Menge Wasser schluckte; ich hatte es einfacher, weil ich in Sirnach seriös geübt habe (danke, Luigi!). Frank: unser Instruktor, jung, aufgestellt, mit beschränkten Englischkenntnissen – ich musste ihm schon mal den Übersetzer spielen, so schnell geht das. Mi/Do hatten wir je 2 Lektionen im Wasser, von der Mole aus, bei ziemlichem Wellengang und entsprechend mühsamen Ein- und Ausstiegen. Mühsam auch die Materialbehandlung: Ein defektes Tarierjacket wird nicht etwa zur Reparatur ausgesondert, sondern zurückgestellt – vielleicht funktionierts ja nächstes Mal wunderbarerweise wieder?

Das ACUC-Handbuch war und ist eine Zumutung: So miserabel formuliert, dass man nur versteht was man vorher schon kannte. Vermutlich eine Übersetzung über mehrere Sprachen weg, von Laien erledigt. Dazu inhaltlich Stand 90er-Jahre, und natürlich voller Schreibfehler. Spitze war aber erst die theoretische Schluss- prüfung, die wir Do-abend ab 9 absolvierten. Ohne Details, definitiv die absurdeste Prüfung meines Lebens! Eva und ich einigten uns, die gut 90 Fragen gemeinsam durchzugehen, so konnten wir uns gegenseitig kontrollieren, ob wir die wesent- lichen Aspekte (der Theorie, nicht des Tests) verstanden haben. Natürlich haben wir mit Bravour bestanden, auf Details wollte Frank partout nicht eingehen – hat er ihn überhaupt ausgewertet?

Bestehen war im übrigen Pflicht, weil Eva am Freitag (12.3.) abreiste. Zuvor gabs noch den 1. Tauchgang ab Boot, der noch zum Kurs zählte, aber nur noch fun war. Frank betreute Eva, ich hatte Jens als Buddy, der eifrig fotografierte und sich nicht weiter um mich kümmern musste – ich blieb brav in seiner Nähe und schaute ansonsten für mich. Jetzt bin ich also OWD, so einfach ist das.