Schon wieder Chilbi

So 4.4. telefoniere ich mit Gloria, um unsere baldige Ankunft anzumelden und erfahre v.a., dass Silvia im Spital liege. (Mein Spanisch ist offensichtlich nach wie vor mager, wie wir später feststellen: Zum einen interpretiert Gloria das Datum falsch und erwartet uns 1 Tag zu früh, zum andern liegt Silvia nicht im Spital, sondern pflegt dort Zaira, die todkranke Nachbarin. Na ja.) Dann machen wir uns auf den Rückweg nach Holguín, was nochmals 6 Std. Autofahrt bedeutet, allerdings nur auf den ersten 30 km mit Schlaglöchern und Schotter, von denen ich allmählich genug habe. Rund um Moa getrauen wir uns kaum mehr zu atmen, hier wird im Tagbau Erz gefördert und verhüttet, v.a. Nickel; die Landschaft ist trostlos, die Stadt liegt unter rotem Staub, die Schlote stossen farbige Wolken aus. Ansonsten ist die Strecke wieder reizvoll abwechslungsreich. Wir können Bananen kaufen, die uns die – abseits der Carretera Central weit gehend inexistenten – Raststätten ersetzen. Wenigstens gibts unterwegs in einem Peso-Restaurant Suppe zu kaufen, für 0.80 CUP pro Teller.

Wir kommen dann ziemlich hungrig in Holguín an, beziehen die Unterkunft und fahren wieder los um die Bustickets nach Camagüey zu kaufen und anschliessend den Hyundai abzugeben. Der hat die oft strapaziösen gut 1100 km klaglos überstanden, dabei war der Automat auf den Karrenwegen hilfreich, und mit gut 7 l auf 100 km war der Verbrauch OK. Wichtig: Ich habe keine einzige Busse kassiert! Dass die Frontscheibe mittig einen sternförmigen kleinen Riss hat, geht auf die Versicherung. Das in Baracoa geklaute Hyundai-Emblem geht dagegen auf meine Kappe, die 19.30 CUC sind zu verschmerzen.

Auch Holguín hat einen Grund zu feiern, hier sind es 465 Jahre seit Stadtgründung. Auch hier geniessen wir handgemachte Karrusselle, gefährliche Schaukeln und Zuckerwatte fuer die Kleineren, Livemusik fuer die Grösseren.