Leeches? Leeches!

Warnungen vor Leeches oder eben Blutegeln hörten wir ständig am Mt. Kinabalu, ohne je auch nur einen zu sehen. Jetzt in Poring gibt Aldrin ebenso häufig Entwarnung, das gebe es hier nicht.

Wir reisen weiter, lang und mehrheitlich langweilig, bis zur Bilit Adventure Lodge am Kinabatangan River. Kilometerlang nur Palmoelpalmplantagen, zu denen Aldrin natürlich ein kritischeres Verhältnis hat als Khabir: Abholzung ganzer Regenwälder verbunden mit Lebensraumverlust und Erosion, hoher Wasserverbrauch, Dünger, miserable Löhne (der gesetzliche Mindestlohn gilt nicht fuer die Plantagen, bezahlt werden 300 – 350 RM pro Monat, sowas machen wohl nur Illegale). Immerhin habe die Regierung neue strengere Regeln eingeführt (?).

Von der Lodge aus machen wir eine zweistündige Bootsfahrt und sichten dabei ein Süsswasser-Krokodil, einen Adler, Hornbills, Langschwanzmakaken, Proboscis monkeys (gibt es nur auf Borneo, gefährdet), und sensationellerweise zwei Zwergelefanten, Mutter und Kind. Wobei der Ausdruck Zwerg… etwas irreführt, auch die sind noch recht gross und massig.

Das war schon super, und als Zugabe gibt es noch einen Nachtmarsch, auch leech walk genannt, durch den Dschungel hinter der Lodge, mit Gummistiefeln und leech socks für alle, was mich natürlich an den Peryiar erinnert. Gerade mal zwei Blutegel befallen gemeinerweise Frauen, die werden schon von der Kleidung entfernt ohne Schaden anzurichten. Schlafende Vögel, eben ausschlüpfende Zikaden und viel Kleingetier machen die Unternehmung viel spannender als jene in Belum.

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Zu den Blutegeln hören wir Tage später von Bruce (Australier, Englischprofessor und Songwriter), dass da doch etwas mehr war: Ihn hat einer tatsächlich erwischt; Entfernen war mühsam, und Entsorgen ging fast gar nicht, der muss mindestens sieben Leben gehabt haben.