Orang Utans und Honigbären

Mo 30. März

Rückfahrt nach Sandakan, natürlich per Speedboat, diesmal werde ich in Kürze klatschnass, weiter nach Sepilok zum Orang Utan Rehabilitation Center. Es ist sehr heiss und sehr feucht. Das Center ist gut gemacht, mit Videodokumentation und Schaubildern, alles streng geregelt, so muss alles, wirklich alles ausser der Kamera beim Eingang deponiert werden. Viele Tiere kommen als Waisen hierher und/oder aus illegaler Haltung (d.h. man schiesst die Mutter ab und verkauft das Junge als „Haustier“) und sollen auf ein Leben im Dschungel vorbereitet werden. Das ist extrem aufwändig, weil die Jungen lange von der Mutter abhängig sind und das Lebenswichtige von ihr lernen müssten, angefangen beim Bäumeklettern. Die Illegalen sind meist verhaltensgestört, ein Drittel von ihnen  schafft das generelle Ziel einer Auswilderung nicht und muss im Center bleiben. Um zehn ist Fuetterung, da kommen nicht nur Orang Utan, sondern auch nicht zum Zielpublikum gehörende Makaken. Das Futter ist bewusst monoton, um die Tiere zu motivieren, sich selber im Revier nach Fressbarem umzuschauen. Einer der jüngeren Orang Utans mischt sich ungeplanterweise unters Publikum, nicht ganz ohne weil unberechenbar, wird aber sofort von einem Ranger ruhig gestellt. Erstaunlich: Das Projekt wurde 1966 gestartet, also nur drei Jahre nach Staatsgründung, irgendwie scheint das Thema schon dasmals unter den Nägeln gebrannt zu haben.

Ähnlich ist die Situation bei einem jüngeren Projekt. Dabei geht es um die ebenfalls bedrohten Sun Bears, auch als Honigbären bekannt, die kleinste Bärenart. Auch sie werden gejagt, als Haustiere gehalten bis den Haltern die Sache ueber den Kopf wächst – ausgewachsene Männchen werden immerhin 40 kg schwer, haben nicht nur eine unendlich lange Zunge mit der sie Termiten und so aus dem Bau holen, sondern auch scharfe Zähne und lassen sich nicht wirklich zähmen.

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Ehe ich es vergesse, einige Bemerkungen zur Sprache: Offizielle erste Landes-sprache ist Bahasa Malaysia. Die wird nicht ganz so geschrieben wie gesprochen, so wird etwa das Doppel-g nur einfach ausgesprochen, die Währung Ringgit tönt also wie Ringit. Und Lehnwoerter, v.a. natürlich aus dem Englischen, werden +/- phonetisch geschrieben, ein Bas ist ein Bus, minit ist minute, servis service, kaunter = counter, restoran kennen wir schon. Und was ist ein Teksi? Ein Basikel?