Arztbesuch im Hotelzimmer und Vorurteile

Mir geht’s wieder blendend! Nachdem ich auch gestern Abend noch unter besagten Beschwerden litt, machte sich Kurt auf den Weg zu einer Apotheke, da bekanntlich Imodium zwar gute Dienste leistet, aber nicht heilt. Schon in der Hotellobby wurde er fündig: Keine Apotheke, dafür eine Frau Doktor persönlich, die versprach im Hotelzimmer vorbei zu kommen. Ich war schon fast gesund, als ich sie sah mit ihrer  liebenswürdigen Ausstrahlung, dazu jung und schön. Sie untersuchte mich, Blutdruck, abhören und gab mir ein wirkungsvolles Medikament. Das Ganze kostete 5$. Nach vielen Stunden Schlaf bin ich wieder fit. Geweckt wurden wir von der Buddha-Versen-Rezitaton aus der nahen Schule – ein schönes Erwachen! Am Vormittag besuchten wir wieder einmal den Markt, das ganze Städtchen ist ein einziger Markt. Twe Twe weiss viel über gesundes Essen. Sie präsentierte uns einen Steamer, der bestens auf einem Holzfeuer funktioniert. Apropos Holzfeuer: Die Luft in den Städten und Dörfern ist buchstäblich geschwängert von deren Rauch, dazu kommen die Abgase der unzähligen Motorräder; Umweltschutz ist hier noch kein Thema, oder dann nur ansatzweise. Jedenfalls erklärte uns Su Su, dass sie früher das, was es einzupacken gab, in Blätter einhüllten, die sie nach Gebrauch wegwerfen konnten. Dass dies mit Plastik nicht funktioniere, müssten sie erst noch lernen. Leider sieht man das auch an vielen Orten! Mit ein paar Vorurteilen können wir allerdings aufräumen: Bis jetzt hatten wir noch keinen einzigen Stromausfall, die Infrastruktur ist – zumindest in unserer Touristenklasse – sehr gut und – wie oben beschrieben – gibt es auch hier kompetente Ärzte. Abend -und wieder sind die Stimmen der rezitierenden Kinder zu hören.