Buddhismus, konzentriert

Ein besonderes Erwachen heute auf dem Golden Rock! Schon vor Sonnenaufgang, ca. 05.30 Uhr war reger Betrieb rund um unser Hotel und von den nahegelegenen Klöstern war der Gesang der Mönche zu hören. Aus dem Fenster unseres Hotelzimmers hiessen wir die Sonne willkommen (Kurt machte sich mit seiner Kamera auf den Weg). Die Atmosphäre an diesem Wallfahrtsort war ein eindrückliches Konzentrat Buddhismus! Wir liessen uns gerne darauf ein. Nach dem Zmorge hiess es bald aufbrechen; wir wollten ja Plätze auf einem der vielen Trucks ergattern, welche die Menschenmenge ins Tal fuhren. Dicht gedrängt, mitten unter Myanmarern – Touristen habe ich wirklich nicht gesehen – genossen wir die halsbrecherische Fahrt über Haarnadelkurven bis ins Tal. Den kleinen Kindern wurde es schlecht, doch auch die trugen es mit buddhistischer Gelassenheit. Da könnte ich noch einiges lernen …..

Vom Fahrer wurden wir im gekühlten Auto – natürlich mit einem breiten Lächeln – erwartet. Zügig ging es weiter nach Bago, das mitten in Niederbirmas Reiskammer liegt, etwa 60 km von Meer entfernt. Wir waren fast etwas überfordert von den vielen goldenen Buddhas, die uns unser Reiseleiter unbedingt zeigen wollte. Er selber ist Familienvater von einem Sohn und einer Tochter und war mit seinen gut dreissig Jahren bereits drei Mal als Mönch im Kloster. Überhaupt haben wir den Eindruck, dass der Buddhismus das ganze Alltagsleben durchdringt. Es wird gelebt, auch an heiligen Stätten wird munter gegessen, geplaudert, das Zusammensein genossen. Oft scheinen gerade bei diesen Heiligtümern die grossen Familientreffen stattzufinden. Wir lassen uns gerne mittragen von dieser friedlichen, freundlichen und fröhlichen Atmosphäre!

Unsere Siesta halten wir im Auto auf der Rückfahrt nach Yangon. Es wird schon langsam Abend, und wir wollen unbedingt den Sonnenuntergang bei der Schwedagon-Pagode erleben. Es ist denn auch überwältigend! Ein grosses Kunstwerk nach dem anderen, das meiste in Gold und überall Menschen, die still meditieren, beten oder auch fröhlich miteinander feiern.Ein übervoller Tag! Doch ein feines Essen im Hotelrestaurant, von zwei Französinnen geführt, lassen wir uns nicht entgehen. Auf den französischen Wein verzichten wir zu Gunsten eines grossen Myanmar-Biers. Obwohl schon 21.30 Uhr ist es noch ganz warm. Wir essen in einem von Palmen umgebenen Garten … und denken an Euch im kalten Januargrau!