Qi Gong vor Sonnenaufgang und Bernerzopf

Erwachen beim Geräusch der Wellen, die aufs Land schlagen, das erste zarte Rot der aufgehenden Sonne, da hält mich nichts mehr im Bett. Ein paar Schritte und schon bin ich am Strand. Auch am dritten Tag überkommt mich das grosse Staunen. Für uns Binnenländer ist der Blick in die Weite des Ozeans wohl immer ein ganz besonderer Augenblick. Natürlich staune ich auch auf dem Säntisgipfel – nur der ist leichter zu erreichen, zumindest mit der Bahn! – als der Golf von Bengalen am Indischen Ozean. Ich spaziere dem Strand entlang und bin um diese Zeit noch allein. An einem der schönsten Orte unseres Planeten, so vermute ich, mache ich meine Qi Gong Übungen. Hier ist es ganz einfach konzentriert dabei zu sein. Ich denke dabei auch an meine Lieben zu Hause – und freue mich, sie alle bald wieder zu sehen! Der Spaziergang geht weiter – und jetzt geht die Sonne auf! Viel mehr als in der Schweiz leben wir hier von Sonnenauf- zum Sonnenuntergang. Twe Twe sagte einmal, nein sie brauche keine Uhr, sie wisse die Zeit nach dem Sonnenstand. Ist das ein Grund, warum uns die Menschen hier so gar nie gehetzt vorkommen? Immer strahlen sie Ruhe und Frieden aus. In den ganzen Zeit habe ich nie aggressive Menschen gesehen.

Es gelingt in Myanmar auch leicht im Augenblick zu leben, denn immer wieder erlebten wir Einzigartiges, Einmaliges. Mit Freude und Dankbarkeit denke ich an die letzten drei Wochen zurück während ich der Sonne entgegen spaziere. Dann und wann bücke ich mich, weil eine besonders schöne Muschel mich unwiderstehlich anzieht und gehe weiter. Jetzt kommen die sportlichen Läufer, doch auch sie haben Zeit für ein kurzes Nicken, ein Lächeln.

Es ist Zeit umzukehren. Kurt erwartet mich – und ein besonders schönes Frühstücksbuffet – zu unserer Überraschung mit einem echten Sonntagsbernerzopf! In etwa drei Stunden reisen wir ab. Nach etwa 14 Flugstunden werden wir wieder in der Schweiz landen. Eine besondere Reise geht zu Ende, und ich freue mich auf euch alle! Bis bald.